Inhalt des Businessplans
Die Ausarbeitung eines Businessplans ist wohl einer der ersten und zugleich wichtigsten Schritte in die Selbständigkeit. Sowohl innerhalb der eigenen Unternehmung als auch im Verkehr mit Dritten kann ein gewissenhaft ausgearbeiteter Businessplan in vielen Bereichen hilfreich sein.
Innerhalb der Unternehmung ermöglicht ein Businessplan im Sinne eines Ist- und Sollvergleichs, die konkret erreichten wie auch die nicht erreichten Ziele zu erkennen und allenfalls Massnahmen zu veranlassen. Des Weiteren stellt er das Fundament einer jeden Unternehmung dar. Im externen Bereich wird der Businessplan vor allem zu Rate gezogen, sobald externes Kapital benötigt wird (z.B. von Investoren und Banken). Um Investoren und Banken von seinem Unternehmen zu überzeugen, ist ein sauberer und vollständiger Businessplan unabdingbare Voraussetzung.
Die konkrete Gestaltung des Businessplans macht ebenfalls eine gründliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Vorhaben notwendig. Im Zuge der Ausarbeitung kann es durchaus vorkommen, dass der von seiner Idee vollkommen überzeugte Gründer auf Ungereimtheiten bei seiner Geschäftsidee aufmerksam wird. Auf jeden Fall wird das Risiko, vorschnelle Entscheidungen zu treffen, minimiert. Ein solider Businessplan deckt ebenfalls auf, ob ein Projekt finanziell Sinn macht.
Der Businessplan gilt je nach Verwendungszweck als eine Art Visitenkarte des Unternehmens. Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass inhaltlich keine Widersprüche bestehen. Ebenso sollte auf einen fehlerfreien und verständlichen Schreibstil geachtet werden. Im Sinne von „Kleider machen Leute“, zählt auch beim Businessplan der erste Eindruck. Ausserdem sollte der Businessplan „empfängerorientiert“ ausgestaltet sein. Beispielsweise benötigt eine Bank andere Informationen als ein potentieller Partner oder ein Lieferant.
Bei der Erstellung sollte von Anfang an auf die Vollständigkeit grossen Wert gelegt werden, denn nur ein vollständiges Dokument wird zum nützlichen Instrument in vielerlei Hinsicht.
1. Zusammenfassung
Vielfach wird erwähnt, dass ein guter Businessplan mit einer einleitenden Zusammenfassung beginnt. Diesbezüglich ist an ein Management Summary im Umfang von etwa 1 – 2 Seiten zu denken. Diese Zusammenfassung sollte klar strukturiert sein und dem potentiellen Leser aufzeigen, wieso er sich für unsere Unternehmung, unser Produkt oder unsere Dienstleistung interessieren soll.
Insofern sollten Punkte wie die Vision der Unternehmung, Produkte, Dienstleistungen, Chancen und Gefahren, Finanzplan und allenfalls die Marktsituation bereits in der Zusammenfassung kurz behandelt werden.
2. Unternehmung
In diesem Punkt werden Fakten der Unternehmung aufgelistet. Dies können Punkte wie Rechtsform, Kapitalstruktur, Ziele (Philosophie), Eigentümer, Partner etc. sein.
3. Produkte und Dienstleistungen
Welche Produkte oder Dienstleistungen bietet unsere Unternehmung an? Wie grenzen wir uns mit unseren Produkten oder Dienstleistungen von der Konkurrenz ab?
In diesem Punkt sollten unsere Produkte beschrieben werden und in den Kontext unseres gewählten Marktes gesetzt werden. Somit soll eruiert werden, welche Bedürfnisse wir überhaupt befriedigen wollen und wer unsere potentiellen Kunden sind.
4. Management und Mitarbeiter
Kompetenzen, Verantwortlichkeiten, Schlüsselpersonen, Mitarbeiter und Management. Diese Stichworte sollten im Rahmen eines vollständigen Businessplans vertieft abgehandelt werden.
5. Konkurrenz / Märkte
Wer sind unsere Konkurrenten? Wie viel Anteil am relevanten Markt haben sie? Wieso halten sie einen grossen oder einen kleinen Anteil am relevanten Markt? Wieso sind sie erfolgreich? Wieso sind sie nicht erfolgreich? Wie können wir unsere Stärken kommunizieren und uns damit von den relevanten Konkurrenten abgrenzen? Wie hoch soll der Verkaufserlös sein? Weist der Markt genügend Potential auf?
In diesem Bereich gilt es unsere Konkurrenten zu erkennen und zu ergründen, wieso sie sich erfolgreich im Markt etabliert haben. Dies immer im Vergleich zu unserer eigenen Unternehmung.
6. Marketing
Unser Produkt sollte zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, zum richtigen Preis in der verlangten Qualität verfügbar sein. Diese Elemente sollten in diesem Punkt berücksichtig werden. Weiter sollte man sich Gedanken machen, wer denn potentiell Kunde ist und wie diese Kunden und mit welchen Mitteln des Marketings erreicht werden können. Wie viel sind diese potentiellen Kunden bereit, für unser Produkt auszugeben? Welcher Vertriebskanäle bedienen wir uns, um dem Kunden Zugang zu unserem Produkt zu gewährleisten?
7. Administration / Standort / Produktion / Infrastruktur
Wer ist für die ganze administrative Abwicklung / Verarbeitung zuständig? Wer innerhalb der Unternehmung beantwortet Telefonate, besorgt die Buchhaltung, verarbeitet Bestellungen, übernimmt den Wareneinkauf etc.
Wie werden unsere Produkte hergestellt? Welche Ressourcen werden dafür benötigt? Welche Produkte werden sonst noch eingekauft? Welche Maschinen werden für die Produktion benötigt?
Wo soll die Unternehmung den Standort haben? Ist eventuell ein besonderer Standort wegen der Nähe zu potentiellen Kunden oder aus sonstigen Überlegungen besonders attraktiv? Welche Infrastruktur benötigen wir am Firmenstandort?
8. Risiko
Welches Gefahrenpotential besteht für die Unternehmung? Eine fundierte Risikoanalyse dient in erster Linie der Absicherung gegen potentielle Gefahren. Dazu sollten verschiedene Szenarien (worst Case oder best Case) durchdacht werden und bei Entdeckung einer Gefahr, jeweils auch eine Risikovermeidungs- oder zumindest eine Risikominimierungsstrategie erarbeitet werden.
9. Finanzierung
Dieser Punkt dient zur fundierten Auseinandersetzung mit der finanziellen Situation. Konkret stehen Themen im Vordergrund wie: Wie viel Kapital wird für die Umsetzung benötigt? Woher stammt das benötigte Kapital (z.B. eigenes Kapital oder Kapital von Banken)? Auch in diesem Punkt ist es wieder angebracht, von verschiedenen Szenarien auszugehen.
10. Aktions- resp. Umsetzungsplan
Wer ist für was in welchem Umfang bis wann zuständig? Hilfreich kann hierbei eine genaue Festsetzung von Kompetenzen und Zuständigkeiten sein. Ausserdem sollten Etappenziele festgesetzt werden. Werden diese gesetzten Ziele nicht erreicht, müssen allenfalls Konsequenzen durchgesetzt werden.