Dass Anwälte ihre Dienste nicht umsonst anbieten, ist wohl weitestgehend bekannt, nicht hingegen, dass Anwalts- oder Gerichtskosten schnell in die Tausende, wenn nicht Zehntausende gehen können. Genau an diesem Punkt kann eine Rechtsschutzversicherung Abhilfe schaffen.

Normalerweise ist die Versicherung in verschiedene Sparten aufgeteilt, wodurch je nach Anforderungen entweder einzelne Risiken versichert oder eine Kombiversicherung abgeschlossen werden kann. Üblicherweise können dieBereiche Verkehr, Strafrecht und Privatrecht versichert werden. Daneben besteht die Möglichkeit, dass spezielle Rechtsschutzversicherungen für Manager oder das Unternehmen abgeschlossen und der Schutz auf spezifische Bereiche ausgeweitet wird.

• Verkehrsrechtsschutzversicherung: Die Verkehrsrechtsschutzversicherung übernimmt Prozess- und Vertretungskostensowie weitere Ausgaben für den Fall, dass Sie als Automobilist beispielsweise in einen Unfall verwickelt sind oder Ihr Auto verkaufen. Üblicherweise sind Sie im Rahmen dieser Versicherung auch gegen die Folgen einer unberechtigten Busse oder eines Ausweisentzuges geschützt. Nicht gedeckt ist einerseits die Busse an sich oder andererseits allfällige Schadenersatzzahlungen. Dabei muss erwähnt werden, dass nicht die Busse an sich übernommen wird, sondern allenfalls entstehende Kosten durch einen Anwalt oder im Rahmen eines Prozesses.
• Strafrechtsschutzversicherung: Die zweite Sparte bildet die Rechtsschutzversicherung gegen strafrechtliche Anklagepunkte. Üblicherweise sind vorsätzlich begangene Delikte nicht erfasst. Wer also bewusst eine andere Person verletzt, ist vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Gleiches gilt für den Fall, dass Sie einen Diebstahl begehen.
• Privatrechtsschutzversicherung: Die dritte Versicherungssparte umfasst die Vertretungs- oder Beratungskosten im Bereich des Privatrechts. Darunter können beispielsweise Streitigkeiten aus einem Kauf-, Werk- oder Arbeitsvertrag fallen. Häufig wird diese Versicherung in Kombination mit einer Verkehrsrechtsschutzversicherung angeboten. Achten Sie bitte im Voraus darauf, welche Bereiche allenfalls ausgeschlossen sind von einer Deckung. Häufig sind beispielsweise Streitigkeiten aus erbrechtlichen Angelegenheiten nicht gedeckt.
• Unternehmensrechtsschutzversicherung: Diese Art der Versicherung bietet eine umfassende Abdeckung von Risiken, mit welchen sich ein Unternehmer konfrontiert sehen kann. So sind beispielsweise Streitigkeiten abgedeckt, welche aus dem Abschluss diverser Vertragstypen entstehen können.
• Manager-Rechtsschutzversicherung: Versichert sind Risiken, die im Zusammenhang mit der Ausübung eines Verwaltungsratsmandats oder der Geschäftsführung in einem Unternehmen auftreten können. Häufig ist in einem gewissen Rahmen eine rechtliche Beratung eingeschlossen.

Wie bei allen Versicherungen lohnt ein Blick in die Versicherungsbedingungen, denn diese können sich in wesentlichen Punkten unterscheiden. Einer der wichtigsten Unterschiede besteht darin, ob Sie bei einem Schadenfall einen eigenen Anwalt auswählen können oder einer gestellt wird. Überdies gelten je nach Gesellschaft oder Versicherungsprodukt unterschiedliche Ausschlüsse. Damit sind diejenigen Risiken oder Sachverhalte gemeint, die nicht durch die Versicherung abgedeckt sind. Die Frage, ob sich der Abschluss einer Versicherung lohnt, ist schwierig zu beantworten. Zu beachten ist, dass Anwalts- oder Prozesskosten schnell Tausende Franken kosten können und dies sollte in Relation zu den relativ geringen Prämien der jeweiligen Versicherung betrachtet werden.